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Kontinuierliches Bedrohungsmanagement (CTEM), auch bekannt als Continuous Threat Exposure Management, ist ein strategischer Ansatz in der Cybersecurity, der darauf abzielt, Sicherheitsrisiken proaktiv zu identifizieren, zu bewerten und zu mitigieren, die durch neu entdeckte Schwachstellen und Bedrohungen in einem Informationssystem entstehen können. Dieser Ansatz ist dynamisch und fortlaufend, um auf die kontinuierlichen Änderungen und Entwicklungen in der Bedrohungslandschaft zu reagieren.

Grundprinzipien des Kontinuierlichen Bedrohungsmanagements

CTEM ist eine relativ neue Disziplin in der Cybersecurity-Landschaft, die aus der Notwendigkeit entstanden ist, auf die dynamische und ständig sich verändernde Natur von Cyberbedrohungen zu reagieren. Im Kern basiert CTEM auf drei Hauptprinzipien:

  • Kontinuität: Sicherheitslücken und Bedrohungen entwickeln sich ständig weiter, und ebenso sollte auch das Management dieser Risiken. Kontinuierliche Überwachung und Bewertung sind entscheidend.
  • Proaktivität: Statt auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren, zielt CTEM darauf ab, Risiken zu identifizieren und zu mitigieren, bevor sie ausgenutzt werden können.
  • Integration: CTEM sollte in alle Aspekte der IT-Sicherheit einer Organisation integriert sein, von der Entwicklung über den Betrieb bis hin zur Compliance.

Ziele von CTEM

  • Minimierung der Angriffsfläche: Reduzierung der Menge und Schwere von Schwachstellen, die in einer Organisation vorhanden sind, um das Risiko von Cyberangriffen zu verringern.
  • Erhöhung der Reaktionsfähigkeit: Verbesserung der Fähigkeit einer Organisation, auf Sicherheitsvorfälle schnell und effektiv zu reagieren.
  • Verbesserung der Compliance: Hilfe für Organisationen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen, indem sicherheitsrelevante Mängel proaktiv adressiert werden.

Technologische Umsetzung

CTEM nutzt eine Vielzahl von technologischen Tools und Plattformen, darunter:

  • Automatisierte Scanners: Für die kontinuierliche Überwachung und Erkennung von Sicherheitslücken.
  • Threat Intelligence Plattformen: Zur Bewertung und Priorisierung von Bedrohungen basierend auf ihrer Aktualität und potenziellen Auswirkungen.
  • SIEM-Systeme (Security Information and Event Management): Für das Management und die Analyse von Sicherheitswarnungen.

Implementierung von CTEM

Um CTEM effektiv zu implementieren, benötigen Organisationen:

  • Technologische Infrastruktur: Einsatz von geeigneten Tools und Technologien für kontinuierliches Scanning und Threat Detection.
  • Fachkompetenz: Expertenwissen in Cybersecurity, um die Daten aus den Überwachungstools richtig zu interpretieren und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
  • Prozessintegration

Methodik des Kontinuierlichen Bedrohungsmanagements

Die Umsetzung von CTEM erfolgt in mehreren Schritten, die sich zyklisch wiederholen:

  • Identifikation: Automatisierte Tools und manuelle Techniken werden verwendet, um aktuelle und potenzielle Sicherheitslücken kontinuierlich zu identifizieren.
  • Bewertung: Jede identifizierte Bedrohung wird bewertet, um ihre Schwere und das potenzielle Risiko zu bestimmen.
  • Priorisierung: Bedrohungen werden basierend auf ihrer Schwere und dem potenziellen Schaden, den sie verursachen könnten, priorisiert.
  • Mitigation: Die prioritären Bedrohungen werden durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen abgemildert.
  • Überprüfung: Nach der Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wird ihre Effektivität überprüft und der Prozess beginnt erneut.

Vorteile von Kontinuierlichem Bedrohungsmanagement

  • Verbesserte Sicherheitslage: Durch die kontinuierliche Identifizierung und Mitigation von Bedrohungen kann CTEM die allgemeine Sicherheitslage einer Organisation signifikant verbessern.
  • Kostenersparnis: Langfristig können durch die Vermeidung von Sicherheitsvorfällen erhebliche Kosten eingespart werden.
  • Compliance: CTEM hilft Organisationen, gesetzliche und regulatorische Anforderungen zu erfüllen, indem es sicherstellt, dass Sicherheitslücken proaktiv gemanagt werden.
  •  CTEM in bestehende Sicherheitsprozesse und -praktiken der Organisation, um eine nahtlose Operationsführung zu gewährleisten.

Herausforderungen und Kritik

  • Ressourcenintensiv: Der kontinuierliche und proaktive Ansatz von CTEM kann besonders für kleinere Organisationen ressourcenintensiv sein.
  • Komplexität: Die Implementierung und das Management von CTEM-Lösungen können komplex sein, besonders in großen oder heterogenen IT-Umgebungen.
  • Überwachungsmüdigkeit: Die hohe Anzahl von Warnungen und Alarmen kann zu einer Überwachungsmüdigkeit führen, bei der wichtige Warnungen übersehen werden könnten.

Fazit

Kontinuierliches Bedrohungsmanagement ist ein essentieller Bestandteil einer umfassenden Cybersecurity-Strategie. Es bietet Organisationen die Möglichkeit, ihre Sicherheitslage durch proaktive Überwachung und Management von Sicherheitslücken zu verbessern. Trotz der Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Ressourcen und die Komplexität der Implementierung, bieten die langfristigen Vorteile von CTEM, wie Kostenersparnisse und verbesserte Compliance, einen deutlichen Mehrwert. Organisationen sollten daher erwägen, CTEM-Strategien zu implementieren, um ihre Cyber-Resilienz zu stärken.

Autor: Florian Deinhard,
April 2024

 
 
 

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