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MSP® (Managing Successful Programmes) ist ein Framework für Programmmanagement, das entwickelt wurde, um Organisationen bei der erfolgreichen Durchführung komplexer Veränderungen durch die strukturierte Koordinierung von Projekten zu unterstützen. Es zielt darauf ab, strategische Ziele effektiv umzusetzen und stellt sicher, dass die Vorteile der Veränderungsinitiativen realisiert werden.

Funktionsweise von MSP®

MSP® ist darauf ausgerichtet, Organisationen bei der effizienten Umsetzung großer Programme durch strukturierte Methoden und Prozesse zu unterstützen. Die detaillierte Funktionsweise von MSP® lässt sich in verschiedene Schlüsselelemente unterteilen, die in der Praxis eng miteinander verwoben sind, um den Erfolg des Programmmanagements zu gewährleisten.

Prinzipien
Die sieben Prinzipien von MSP® sind die Grundlage, auf der alle weiteren Aktivitäten aufbauen. Sie bieten einen Leitfaden, der sicherstellt, dass das Programmmanagement konsistent und effektiv abläuft. Diese Prinzipien umfassen:

  1. Verbleibende Ausrichtung auf die Geschäftsziele: Jedes Element des Programms muss darauf ausgerichtet sein, die übergeordneten strategischen Ziele der Organisation zu unterstützen.
  2. Führung und Stakeholder-Engagement: Starke Führung und aktive Einbindung der Stakeholder sind entscheidend, um Unterstützung zu sichern und die strategischen Ziele zu erreichen.
  3. Nutzenmanagement: Der Fokus liegt auf der Realisierung von Vorteilen, die sowohl während als auch am Ende des Programms erzielt werden.
  4. Vision: Eine klare Vision ist essentiell, um allen Beteiligten die strategische Ausrichtung und das Endziel des Programms zu vermitteln.
  5. Entwurf und Lieferung: Der Entwurf des Programms und die Lieferung seiner Bestandteile müssen flexibel gehandhabt werden, um auf Veränderungen reagieren zu können.
  6. Risikomanagement und -überwachung: Risiken müssen proaktiv verwaltet und überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie das Programm nicht gefährden.
  7. Lernen aus Erfahrung: Lessons Learned sollten systematisch erfasst und genutzt werden, um die Programmprozesse kontinuierlich zu verbessern.

Governance-Themen
MSP® definiert klare Strukturen und Rollen, die eine angemessene Führung und Entscheidungsfindung innerhalb des Programms gewährleisten. Zu den wesentlichen Governance-Elementen gehören:

  • Programmorganisation: Hierarchische und funktionale Strukturierung des Programms, einschließlich der Definition von Rollen wie dem Programmmanager und dem Business Change Manager.
  • Vision Statement: Ein dokumentiertes Vision Statement, das die erwarteten Endzustände des Programms klar definiert.
  • Stakeholder-Map: Identifikation aller Stakeholder und deren Interessen, um gezielte Kommunikations- und Engagement-Strategien zu entwickeln.
  • Programmplanung: Detaillierte Planung, die zeigt, wie und wann die MSP-Prinzipien und -Prozesse implementiert werden sollen.

Der Transformationspfad

  • Identifizierung (Identifying a Programme): In dieser Phase wird die Programmvision entwickelt, die Machbarkeit geprüft und eine Programmdefinition entwickelt.
  • Lieferung (Delivering the Capability): Diese Phase umfasst die detaillierte Planung und Ausführung der einzelnen Projekte, die das Programm bilden.
  • Schließen (Closing a Programme): In der abschließenden Phase wird das Programm formal abgeschlossen, alle verbleibenden Projekte werden integriert, und der Übergang zur normalen Geschäftstätigkeit wird vollzogen.

Risiko- und Nutzenmanagement

  • Risikomanagement: Identifikation, Bewertung und Überwachung von Risiken sowie die Implementierung von Maßnahmen zur Risikominderung.
  • Nutzenmanagement: Entwicklung eines Nutzenrealisierungsplans, der sicherstellt, dass die durch das Programm erzielten Vorteile auch tatsächlich eingetreten und messbar sind.

Anwendungsbeispiele

  • Öffentliche Sektor Projekte: Programme, die verschiedene Regierungsinitiativen koordinieren, wie die Entwicklung neuer Gesundheitssysteme oder Bildungsreformen.
  • Technologieeinführungen in Großunternehmen: Koordinierte Einführung neuer IT-Systeme, die mehrere Abteilungen oder sogar globale Standorte betreffen.
  • Organisationsweite Veränderungsinitiativen: Programme, die darauf abzielen, die Unternehmenskultur zu transformieren oder neue Arbeitsweisen einzuführen.

Vorteile von MSP®: 

  • Strukturierte Ansätze: MSP® bietet eine klare Struktur und Methodik, um komplexe Programme zu verwalten und die Ziele zu erreichen.
  • Flexible Anwendbarkeit: Kann auf verschiedene Arten von Programmen und in unterschiedlichen Branchen angewendet werden.
  • Stakeholder-Engagement: Legt großen Wert auf die Einbindung und Kommunikation mit allen Beteiligten.

Nachteile

  • Komplexität: Das Framework kann für kleinere Projekte oder Organisationen überkompliziert sein.
  • Ressourcenaufwand: Erfordert erhebliche Investitionen in Schulungen und möglicherweise in die Anpassung interner Prozesse.
  • Widerstand gegen Veränderungen: Die Einführung von MSP® kann auf Widerstände stoßen, insbesondere in Organisationen, die weniger veränderungsbereit sind.

Fazit

MSP® bietet einen robusten und umfassenden Ansatz für das Programmmanagement, der Organisationen dabei unterstützt, komplexe Veränderungen effektiv zu steuern und zu realisieren. Obwohl das Rahmenwerk eine ausgezeichnete Grundlage für die Koordination umfangreicher Initiativen bietet, ist es wichtig, dass Organisationen die Implementierung sorgfältig abwägen, um sicherzustellen, dass die Komplexität und der Ressourcenaufwand gerechtfertigt sind. Insgesamt kann MSP® als wertvolles Werkzeug für Organisationen betrachtet werden, die ihre Fähigkeit zur Durchführung großer Veränderungsprogramme verbessern möchten, vorausgesetzt, es wird mit Bedacht und entsprechend den spezifischen Bedürfnissen und Kapazitäten der Organisation angewendet.

Autor: Florian Deinhard,
Mai 2024

 
 
 

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