
Die Sicherheit in der Microsoft Azure Cloud umfasst eine Vielzahl integrierter Mechanismen zum Schutz von Identitäten, Daten, Netzwerken und Workloads in cloudbasierten Infrastrukturen. Azure basiert auf einem Shared-Responsibility-Modell, bei dem Microsoft die Sicherheit der zugrunde liegenden Cloud-Plattform gewährleistet, während der Kunde für die Konfiguration und den Schutz seiner eigenen Ressourcen verantwortlich ist. Die Plattform stellt dafür leistungsfähige Sicherheitsdienste wie Identitäts- und Zugriffsmanagement, Verschlüsselung, Netzwerkisolation und Bedrohungserkennung bereit. Ziel ist es, eine skalierbare, hochverfügbare und zugleich compliancekonforme Cloud-Umgebung zu gewährleisten.
Übersicht über Sicherheitsfunktionen in Azure
Microsoft Azure stellt zahlreiche Sicherheitseinstellungen und -dienste bereit, die in verschiedenen Kategorien eingeordnet werden können:
1. Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM)
- Azure Active Directory (Azure AD): Zentrales Identitäts- und Authentifizierungsmanagement.
- Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Zusätzliche Sicherheitsebene bei der Anmeldung.
- Conditional Access: Richtlinienbasierter Zugriffsschutz je nach Gerät, Standort, Risiko.
- Role-Based Access Control (RBAC): Granulare Rechtevergabe auf Ressourcenebene.
2. Netzwerksicherheit
- Network Security Groups (NSG): Steuerung des Datenverkehrs auf Subnetz- und VM-Ebene.
- Azure Firewall: Stateful Firewall zur zentralen Steuerung ein- und ausgehenden Traffics.
- Azure DDoS Protection: Schutz vor Distributed Denial-of-Service-Angriffen.
- Virtual Network (VNet) Peering und Private Endpoints: Isolierte Netzwerksegmente mit kontrolliertem Zugriff.
3. Datensicherheit
Verschlüsselung
- At-Rest: Datenverschlüsselung in Speicherdiensten (Azure Storage, SQL, Disks).
- In-Transit: TLS/SSL-basierte Übertragungssicherheit.
- Customer-Managed Keys (CMK) via Azure Key Vault.
- Azure Disk Encryption und Storage Service Encryption (SSE).
- Azure Information Protection (AIP): Klassifizierung und Schutz sensibler Daten.
4. Sicherheitsüberwachung und Bedrohungserkennung
- Microsoft Defender for Cloud (ehemals Azure Security Center): Unified Sicherheitsmanagement, Bedrohungsanalyse, Empfehlungen.
- Azure Monitor & Log Analytics: Erfassung, Analyse und Alerting von Telemetriedaten.
- Sentinel (SIEM/SOAR): Cloud-native Security Information and Event Management-Lösung zur automatisierten Erkennung und Reaktion.
5. Compliance & Governance
- Azure Policy: Durchsetzung von Sicherheits- und Governance-Richtlinien.
- Azure Blueprints: Vorlagebasierte Implementierung konformer Cloud-Architekturen.
- Compliance Manager: Unterstützung bei der Einhaltung branchenspezifischer Standards (z. B. ISO 27001, DSGVO, BSI C5).
6. Backup & Disaster Recovery
- Azure Backup: Sicherung von VMs, Datenbanken, Dateien.
- Azure Site Recovery (ASR): Desaster-Recovery-Lösungen zur Ausfallsicherung.
Best Practices zur Absicherung von Azure-Umgebungen
- Zero Trust Prinzip implementieren: „Never trust, always verify“ – kein implizites Vertrauen.
- Minimalprinzip anwenden (Least Privilege Access): Nur notwendige Berechtigungen vergeben.
- Regelmäßige Sicherheitsbewertungen durchführen: Über Defender for Cloud & Security Score.
- Automatisierte Richtlinien mit Azure Policy durchsetzen.
- Zentralisiertes Log- und Event-Monitoring etablieren.
- Patchmanagement und Schwachstellenanalyse integrieren.
Fazit: Azure bietet ein umfassendes Sicherheitsframework
Microsoft Azure stellt ein äußerst breit gefächertes Set an Sicherheitsfunktionen bereit, das Unternehmen erlaubt, ihre Cloud-Infrastrukturen auf höchstem Niveau abzusichern. Die Herausforderung liegt nicht in der Verfügbarkeit der Technologien, sondern in der konsequenten, korrekt konfigurierten und proaktiven Nutzung dieser Tools. Wer Sicherheitsrichtlinien strategisch umsetzt, automatisiert und regelmäßig überprüft, schafft eine resiliente Cloud-Umgebung, die den heutigen Anforderungen an Datenschutz, Verfügbarkeit und Compliance gerecht wird.
Schulungen
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Artikel erstellt: 27.04.2023
Artikel aktualisiert: 16.03.2025