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Server-Side Rendering (SSR) und Static Site Generation (SSG) sind zwei Rendering-Methoden, die bei der Bereitstellung von HTML-Inhalten in modernen Webanwendungen verwendet werden. SSR generiert HTML-Inhalte dynamisch auf dem Server bei jeder Nutzeranfrage, während SSG diese Inhalte im Voraus während des Build-Prozesses als statische Dateien erstellt. Beide Ansätze zielen darauf ab, Performance und Benutzerfreundlichkeit zu optimieren, unterscheiden sich jedoch stark in ihrer Architektur und ihrem Anwendungsbereich. SSR eignet sich für dynamische und häufig aktualisierte Inhalte, während SSG ideal für Seiten mit seltenen Änderungen und hoher Skalierbarkeit.

Server-Side Rendering (SSR)

Definition und Funktionsweise
Beim Server-Side Rendering wird der HTML-Inhalt einer Website bei jeder Nutzeranfrage dynamisch auf dem Server generiert. Der Server verarbeitet die Anfrage, führt gegebenenfalls Datenbank- oder API-Abfragen durch, rendert die Seite und liefert sie dem Client als vollständiges HTML aus. Nach dem Laden im Browser aktiviert der sogenannte "Hydration"-Prozess das JavaScript, um interaktive Elemente funktionsfähig zu machen.

Technische Merkmale
SSR wird häufig in Frameworks wie Next.js oder Nuxt.js implementiert, die es ermöglichen, serverseitige Rendering-Prozesse effizient zu integrieren. Da die Inhalte bei jeder Anfrage neu generiert werden, können dynamische Inhalte wie Benutzerprofile oder Echtzeitdaten problemlos verarbeitet werden. Die dynamische Natur von SSR sorgt jedoch für eine höhere Serverlast und längere Ladezeiten bei hohem Traffic.

Anwendungsbeispiele

  • E-Commerce-Websites: Produktseiten, die sich basierend auf aktuellen Lagerbeständen oder Benutzerpräferenzen anpassen.
  • Nachrichtenportale: Inhalte, die sich häufig ändern und dennoch SEO-optimiert sein müssen.
  • Dashboards: Individuell angepasste Inhalte basierend auf Nutzeranfragen oder Echtzeitdaten.

 Static Site Generation (SSG)

Definition und Funktionsweise

Static Site Generation erstellt HTML-Inhalte während des Build-Prozesses einer Anwendung und speichert sie als statische Dateien. Diese Seiten werden direkt von einem Server oder Content Delivery Network (CDN) ausgeliefert, ohne dass eine serverseitige Verarbeitung erforderlich ist. Dadurch werden Nutzeranfragen blitzschnell beantwortet. Änderungen an Inhalten erfordern allerdings einen neuen Build-Prozess, um die statischen Dateien zu aktualisieren.

Technische Merkmale
SSG wird häufig in Frameworks wie Next.js (mit getStaticProps) oder Gatsby verwendet, die eine nahtlose Generierung von statischen Dateien ermöglichen. SSG eignet sich ideal für Inhalte, die sich selten ändern, da die Seiten einmalig erstellt und anschließend verteilt werden können.

Anwendungsbeispiele

  • Blogs und Dokumentationsseiten: Inhalte, die stabil bleiben und eine hohe SEO-Relevanz haben.
  • Landing Pages: Marketingseiten, die schnell geladen werden müssen und keine dynamischen Inhalte erfordern.
  • Online-Portfolios: Statische Seiten mit minimalem Änderungsbedarf und hoher Performance.

Vor- und Nachteile von SSR und SSG

Server-Side Rendering (SSR)
SSR überzeugt durch seine Fähigkeit, dynamische Inhalte in Echtzeit zu liefern und für jede Anfrage neu zu generieren. Dies macht es ideal für Anwendungen mit häufig wechselnden Daten oder benutzerspezifischen Inhalten. Der größte Nachteil ist die höhere Serverbelastung und die potenziell längeren Ladezeiten bei hoher Nachfrage. Die Implementierung ist zudem komplexer, und es wird eine stabile Serverumgebung benötigt.

Static Site Generation (SSG)
SSG besticht durch seine Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, da vorab generierte HTML-Dateien direkt ausgeliefert werden. Die geringe Serverlast und die einfache Skalierbarkeit machen SSG ideal für statische Inhalte. Der Nachteil ist die begrenzte Dynamik, da jede Aktualisierung einen neuen Build erfordert. Für Inhalte, die häufig wechseln oder in Echtzeit bereitgestellt werden müssen, ist SSG daher ungeeignet.

Wann eignet sich welche Methode?

Die Wahl zwischen SSR und SSG hängt von den Anforderungen der Anwendung ab. SSR ist ideal für dynamische Inhalte, die in Echtzeit aktualisiert werden müssen, wie bei E-Commerce-Websites oder interaktiven Dashboards. SSG hingegen eignet sich für Inhalte, die selten geändert werden, jedoch schnelle Ladezeiten und hohe Verfügbarkeit erfordern, wie Blogs oder Marketingseiten.

Viele moderne Frameworks, wie beispielsweise Next.js, unterstützen hybride Ansätze, bei denen SSR und SSG kombiniert werden. So können Entwickler dynamische Inhalte gezielt mit SSR bereitstellen, während statische Seiten über SSG generiert werden, um die Vorteile beider Methoden zu nutzen.

Fazit

SSR und SSG sind leistungsfähige Technologien, die für unterschiedliche Anforderungen in der Webentwicklung konzipiert wurden. Während SSR durch seine Dynamik überzeugt, punktet SSG mit Geschwindigkeit und Skalierbarkeit. Die Wahl der passenden Methode hängt von der Art der Anwendung, den erwarteten Nutzeranforderungen und den technischen Gegebenheiten ab. Mit der richtigen Strategie und den passenden Frameworks lassen sich die Vorteile beider Ansätze optimal nutzen.

Autor: Florian Deinhard,
Janurar 2025

 
 
 

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