Header Background
 
 
 

Docker ist eine Open-Source-Plattform, die es Entwicklern ermöglicht, Anwendungen und deren Abhängigkeiten in Containern zu verpacken, auszuführen und zu verwalten. Ein Container ist eine leichtgewichtige, isolierte Laufzeitumgebung, die es Anwendungen erlaubt, konsistent auf unterschiedlichen Systemen – sei es auf einem lokalen Rechner, einem Server oder in der Cloud – ausgeführt zu werden. Docker nutzt die Virtualisierung auf Betriebssystemebene, um Anwendungen von der zugrunde liegenden Infrastruktur zu abstrahieren und so die Portabilität und Effizienz zu erhöhen.

Docker wurde ursprünglich 2013 von der Firma Docker, Inc. entwickelt und hat sich seither zu einem Standard im Bereich der Softwareentwicklung und -bereitstellung entwickelt. Die Plattform unterstützt eine Vielzahl von Betriebssystemen, darunter Linux und Windows, und ist sowohl in lokalen Entwicklungsumgebungen als auch in groß angelegten Produktionsumgebungen weit verbreitet.

Docker-Kompaktkurs

Funktionsweise von Docker

1. Container und Images
Docker basiert auf zwei zentralen Konzepten: Images und Containern.

  • Images: Ein Docker-Image ist ein schreibgeschütztes Template, das alles enthält, was für die Ausführung einer Anwendung notwendig ist, z. B. den Anwendungscode, Systembibliotheken, Abhängigkeiten und Konfigurationen. Images werden aus sogenannten Dockerfiles erstellt, die die Bauanleitung für das Image enthalten.
  • Container: Ein Container ist eine laufende Instanz eines Images. Er stellt eine isolierte Umgebung bereit, in der eine Anwendung ausgeführt wird, ohne dabei mit anderen Containern oder dem Host-System zu interagieren.

2. Docker Engine
Die Docker Engine ist der zentrale Dienst, der für die Verwaltung von Containern verantwortlich ist. Sie besteht aus drei Hauptkomponenten:

  • Docker Daemon: Dieser Dienst führt die Container aus und verwaltet sie.
  • Docker CLI (Command Line Interface): Über die CLI können Entwickler mit Docker arbeiten, z. B. Container erstellen, starten oder stoppen.
  • REST API: Ermöglicht die programmatische Interaktion mit Docker.

3. Betriebssystemvirtualisierung
Docker verwendet die Virtualisierung auf Betriebssystemebene, anstatt vollständige virtuelle Maschinen (VMs) zu erstellen. Dies wird durch Technologien wie Namespaces und Control Groups (cgroups) ermöglicht:

  • Namespaces: Isolieren Prozesse, sodass ein Container seine eigene Sicht auf Ressourcen wie Dateisystem, Netzwerkschnittstellen und Prozess-IDs hat.
  • Control Groups: Verwalten die Ressourcen (CPU, RAM, I/O), die einem Container zugewiesen werden können.

4. Docker Registry
Docker-Images werden in einer Registry gespeichert, einem zentralen Ort, von dem aus sie heruntergeladen werden können.

  • Docker Hub: Die Standardregistry von Docker, die eine Vielzahl an öffentlichen und privaten Images bereitstellt.
  • Private Registries: Unternehmen können eigene Registries einrichten, um Images sicher zu speichern und zu teilen.

Anwendungsbeispiele

1. Entwicklung und Testing
Docker ermöglicht Entwicklern, eine konsistente Umgebung zu erstellen, die unabhängig vom Host-System funktioniert. Entwickler können in einem Container arbeiten, der die gleiche Konfiguration wie die Produktionsumgebung aufweist.

2. Microservices-Architekturen
In modernen Softwarearchitekturen werden Anwendungen oft in Microservices aufgeteilt, die unabhängig voneinander entwickelt und bereitgestellt werden. Docker erleichtert die Bereitstellung und Skalierung solcher Dienste, da jeder Microservice in einem separaten Container läuft.

3. Continuous Integration/Continuous Deployment (CI/CD)
Docker wird häufig in CI/CD-Pipelines eingesetzt, um sicherzustellen, dass Anwendungen in konsistenten Umgebungen getestet und bereitgestellt werden.

4. Portierung von Anwendungen
Da Container auf jedem Host-System laufen können, auf dem Docker installiert ist, wird die Portierung von Anwendungen zwischen Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebungen stark vereinfacht.

5. Cloud-Deployments
Docker spielt eine zentrale Rolle in der Bereitstellung von Anwendungen in Cloud-Umgebungen, insbesondere in Kombination mit Container-Orchestrierungstools wie Kubernetes.

Vorteile von Docker

1. Plattformunabhängigkeit
Durch die Containerisierung kann eine Anwendung unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur ausgeführt werden, solange Docker auf dem Host installiert ist.

2. Leichtgewichtige Virtualisierung
Im Vergleich zu virtuellen Maschinen sind Docker-Container ressourcenschonender, da sie keinen eigenen Kernel oder vollständiges Betriebssystem benötigen.

3. Schnellere Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesse
Container lassen sich schnell starten und beenden, was Entwicklungs- und Testzyklen beschleunigt.

4. Unterstützung moderner Architekturen
Docker ist optimal für Microservices-Architekturen geeignet, da es die Isolation und Skalierbarkeit einzelner Dienste vereinfacht.

5. Große Community und Ökosystem
Mit einer aktiven Community, einer Vielzahl an verfügbaren Images und umfangreicher Dokumentation ist Docker ein weit unterstütztes und gut dokumentiertes Tool.

Nachteile von Docker

1. Sicherheitsrisiken
Da Container den Kernel des Hosts gemeinsam nutzen, besteht bei Schwachstellen im Kernel das Risiko, dass ein Container die gesamte Host-Maschine kompromittieren kann.

2. Komplexität in großen Umgebungen
In großen Anwendungen mit vielen Containern kann die Verwaltung komplex werden, was den Einsatz von Orchestrierungstools wie Kubernetes notwendig macht.

3. Leistungseinbußen
Obwohl Docker effizienter als virtuelle Maschinen ist, können Container bei rechenintensiven Anwendungen spürbare Leistungseinbußen gegenüber nativen Anwendungen aufweisen.

4. Lernkurve
Die Beherrschung von Docker, insbesondere in Verbindung mit fortgeschrittenen Konzepten wie Netzwerken, Volumes und Orchestrierung, kann für Anfänger herausfordernd sein.

Fazit

Docker hat die Art und Weise revolutioniert, wie Anwendungen entwickelt, bereitgestellt und betrieben werden. Es bietet eine flexible, plattformunabhängige und effiziente Methode zur Containerisierung von Anwendungen, was sowohl für Entwickler als auch für Betriebsteams immense Vorteile mit sich bringt.

Trotz einiger Herausforderungen, wie Sicherheitsrisiken und der Notwendigkeit zusätzlicher Tools in großen Umgebungen, bleibt Docker ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen IT-Infrastruktur. Für Unternehmen, die auf Agilität, Skalierbarkeit und Effizienz setzen, ist Docker ein zentraler Bestandteil ihrer Technologie-Strategie.

Hier finden Sie unsere Übersichtseite zum Thema Docker Schulung.

Autor: Florian Deinhard Autor

LinkedIn Profil von: Florian Deinhard Florian Deinhard

Artikel erstellt: 23.01.2025
Artikel aktualisiert: 10.06.2025

zurück zur Übersicht

 
 
 

Diese Seite weiterempfehlen:

0
Merkzettel öffnen
0
Besuchsverlauf ansehen
IT-Schulungen.com Control Panel